Verkaufte Prüfungsklausuren im 1. juristischen Staatsexamen in Niedersachsen
Am Montag, den 31. März 2014 wurde ein an das Niedersächsische Landesjustizprüfungsamt in Celle abgeordneter Richter in Italien festgenommen. Derzeit ist die zuständige Staatsanwaltschaft Verden um die Auslieferung des Beschuldigten bemüht. Hintergrund der Ermittlungen sind Korruptionsvorwürfe gegen den Mitarbeiter. Ihm wird vorgeworfen, Prüfungskandidaten zur Zweiten juristischen Staatsprüfung gegen Entgelt Inhalte aus Klausuren und Aktenvorträgen angeboten zu haben.
Bereits Mitte der vergangenen Woche war ein Disziplinarverfahren gegen den der Korruption verdächtigen Richter eingeleitet worden. Dem Antrag auf vorläufige Dienstenthebung hat das zuständige Dienstgericht noch in derselben Woche entsprochen und ihn vom Dienst suspendiert. Zugleich wurden dem Mitarbeiter die Bezüge um die Hälfte reduziert.
Ein unter Leitung des Justizministeriums gebildetes 12köpfiges Gremium mit Experten aller examensrelevanten Rechtsgebiete wurde damit beauftragt, rückwirkend alle auffälligen Prüfungsleistungen ab 2011 einer unabhängigen Prüfung zu unterziehen, um so Hinweise auf mögliche weitere Taten zu erhalten.




