Die Erlaubnis zur Durchführung einer Veranstaltung des „Hundeflüsterers“

Der als „Hundeflüsterer“ international bekannte Cesar Millan (dem nach Ansicht der Hannoveraner Tierschutzbehörde bisher die Sachkundeprüfung fehlt) braucht für den Auftritt von fremden Hunden bei seiner Veranstaltung eine Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 8 f TierSchG.

So hat das Verwaltungsgericht Hannover in dem hier vorliegenden Eilantrag entschieden, mit dem Cesar Millan festgestellt wissen wollte, dass er für eine Veranstaltung am 17.09.2014 keine Erlaubnis nach dem TierSchG braucht. Der Antragsteller tritt ab dem 17.09.2014 mit seiner Show „The Leader of the Pack“ im Bundesgebiet auf. Die erste Veranstaltung findet in Hannover in der Swiss-Life-Arena statt. Bei der Veranstaltung werden unter anderem zuvor ausgewählte Hunde auf der Bühne vorgeführt. Nach dem Veranstal­tungskonzept ist der Auftritt des Antragstellers mit fünf zuvor ausgewählten fremden Hunden von Zuschauern mit einer Dauer von jeweils bis zu zehn Minuten geplant. Diese Hunde werden etwa vier Stunden vor Beginn der Show vom Antragsteller ausgewählt und hinter der Bühne zusammen mit den Tierhaltern auf ihren Einsatz in der Show vorbereitet.

Nach Auffassung der Landeshauptstadt als zuständiger Tierschutzbehörde bedarf der Antragsteller dafür einer Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz. Gemäß § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 8 f TierSchG (der zum 1. August 2014 in Kraft getreten ist) bedarf einer Erlaubnis, wer gewerbsmäßig für Dritte Hunde ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten will.

In seiner Entscheidung hat das Verwaltungsgericht Hannover ausgeführt, dass die Erlaubnispflicht nicht voraussetze, dass dauerhaft und regelmäßig mit bestimmten fremden Hunden gearbeitet werde. Der Anwendungsbereich beschränke sich damit nicht auf Betreiber klassischer Hundeschulen. Mit der Regelung solle auch das nur einmalige Anleiten der Hundehalter durch gewerbsmäßig tätige Hundetrainer erfasst werden, weil es auch dadurch zu nachhalti­gen negativen Auswirkungen für das Wohlbefinden und Verhalten der Hunde kommen könne. Es sei davon auszugehen, dass die Hundehalter den Ratschlägen des Hun­detrainers bei der weite­ren Ausbildung der Hunde folgten. Daher müsse gewährleistet werden, dass diese Hundetrainer über eine entsprechende Sachkunde im Umgang mit Hunden verfügten.

Die Ausbildung erfolge auch gewerbsmäßig, weil sie wesentlicher Bestandteil der Show sei. Auf die Kunstfreiheit könne sich der Antragsteller nicht berufen, weil die Durchführung einer Verhaltenstherapie vor einem großen Publikum keinen künstlerischen Anspruch erkennen lasse.

Aus diesen Gründen hat das Verwaltungsgericht den Eilantrag von Cesar Millan abgelehnt.

Vorsorglich hat der „Hundeflüsterer“ bereits einen Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 8 f TierSchG bei der Antragsgegnerin gestellt. Über diesen Antrag hat die Antragsgegnerin noch nicht entschieden, weil der Antragsteller die für die Erteilung einer solchen Erlaubnis notwendige Sachkunde bisher nicht nachweisen konnte. Bei einer Sachkundeprüfung am 10.09.2014 konnte die Antragsgegnerin die Sachkunde von Herrn Millan nicht feststellen.

Verwaltungsgericht Hannover, Beschluss vom 15. September 2014 – 11 B 11675/14